22.11.2020 (Offenbarung 21, 1-7): Zukunft

Ewigkeitssonntag - Gedenken an die Verstorbenen und an die Verheißung.

Video des Gottesdienstes

 

Predigttext: Offenbarung 21, 1- 7 - Das neue Jerusalem

1     Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

2     Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

3     Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;

4     und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

5     Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

6     Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

7     Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.

 

Vers 3: σκηνη - Zelt, Hütte Szene

 

1.       Einleitung

Heute im Angesicht der Erfahrung von Sterben und Tod am Ewigkeitssonntag eines Angehörigen über Zukunft, ja Zukunft des Lebens zu reden, mag auf den ersten Blick hin ungewöhnlich sein.

Bei manchen ist die Erfahrung noch sehr frisch, wenn diese Woche oder in den letzten Wochen ein Angehöriger verstorben und bestattet wurde. Vielleicht sind – auch generell – die Erfahrungen mit dem Sterben von Menschen noch in uns dann mächtig, wenn wir uns erinnern wie plötzlich, leidvoll oder schwer das Sterben und der Abschied war. Selbst wenn man der Ansicht ist, dass man mit 80 oder 90 Lebensjahren ja eigentlich schon das Leben gelebt hätte, ist es dies gerade nicht.

Wann wäre denn der richtige Zeitpunkt für den Tod und das Sterben?

Wann wären wir selbst bereit für Sterben und Tod?

Sicher ist es oft zu früh. Vor allem, wenn es um die noch jungen Menschen geht, die die 60 Lebensjahre noch lange nicht erreicht haben. Es ist zu früh, wenn noch so vieles vor einem hätte liegen können, was man so alles im Leben noch gemeinsam hätte tun können. Aber diese Zukunft ist im Leben hier durch den Tod verbaut.

Was also sollte das für eine Frage nach der Zukunft gerade heute sein, wenn die Zukunft ja scheinbar durch den Tod beendet ist, wenn das Leben erlitten, beendet oder ausgehaucht ist. Und wer jemals an einem Sterbebett bis zum letzten Atemzug gesessen hat, wer die Hilflosigkeit, die Trauer und vor allem das erzwungene Abschiednehmen müssen, erleben musste, der weiß um diese gänzlich Ohnmacht, wenn wir nichts mehr für die Zukunft des Menschen, der stirbt tun können.

Und natürlich ist – wie wir es sagen - auch für manche ein Segen zu sterben. Aber über Zukunft zu reden im Angesicht des Todes geht das überhaupt; vor allem heute?

2.       Bibeltext

Es ist der heutige Predigttext, der uns auffordert uns mit der Zukunft im Angesicht der eigenen Endlichkeit umzugehen.

Die Apokalypse, als deutsch die Offenbarung der Zukunft in der Bibel wird dem Apostel Johannes zugeschrieben. Der Schreiben versucht den Christen im Angesicht von Chaos, von Krankheit und vor allem im Angesicht des eigenen Todes im Blick auf das Evangelium eine klare Antwort zu geben. Also eine Antwort zu der Frage, wie Gottes uns als Christen in dieser Welt und im Himmel gegenübertritt. Vorlesen:  Off. 21, 1-7

Was auch immer man von der Offenbarung des Johannes halten will. Sie ist wirr und chaotisch gespickt mit Andeutungen und Visionen von himmlischen Gerichtsreitern, Kämpfen, vom Satan, der Zahl 666 oder auch den erretteten 144.000 samt der Millionen die dazukommen.

Chaotisch ist diese Offenbarung nur dann, wenn wir uns erschrecken lassen vor der Zukunft, vor der Zukunft der Anwesenheit Gottes in der Welt. Seine SZENE (sein Zelt, v. 3), also seine Anwesenheit wird in der Zukunft unser Leben bestimmen, indem wir, die wir noch hier sind. Auch von Gott in Christus mit dem Wasser aus der Quelle des Lebens trinken dürfen. Gott kommt selbst auf die Erde und errichtet seine Hütte, Skene – diese Szene Gottes, dieses Happy Ends Gottes geschieht dort, wo Himmel und Erde sich vereinen.

3.       Die Zukunft in Christus offenbar

Und würde man dieses ganzen Epische, dieses gewaltige des Gerichts Gottes über die Welt in das Evangelium von Christ einfassen, hinein nehmen, dann – ja dann – bleibt es recht einfach mit der Zukunft, die uns im Leben und im Sterben und darüber hinaus ereilen kann.

Die Botschaft des Evangeliums ist weder schwer noch kompliziert und erst recht nicht chaotisch. Diese Botschaft und der Slogan heißt:

Das Leben geht weiter. Ja das Leben geht weiter.

Es geht weiter für: die, die Verstorben sind. Ja, das Leben geht weiter nach dem Tod. Dies ist die große und befeiende Botschaft, die wir als Christen in diese Welt hinein sagen, glauben und leben dürfen.

4.       Heute

Wenn unser Leben im Hier und Jetzt vor und in dieser Gewissheit des Glaubens,  des Hoffens und der Verheißung in Christi ausrichten, so bedeutet dies nur: Wir leben in und mit der Zukunft. Der Zukunft, die Gott uns schenken will.

Und so steht das Kreuz als Symbol für diese Zukunft und diese Verheißung auf die Zukunft über den Tod hinaus.

Das Kreuz ist Zeichen für den Tod Christi am Kreuz aber mehr noch ist des das Zeichen, dass im Kreuz Christi die Verheißung auf die Zukunft Gottes auch an uns wahr wird, nämlich – auch wenn unser Leben hier nach dem Tod eines Angehörigen, eines Freundes, des Vaters, der Mutter, des Partners oder Partnerin gelebt und hier beendet ist, so wissen, hoffen und verkündigen wir: Das Leben geht weiter für die Kinder Gottes; die Gott bei ihrem Namen ruft:

09:00: Andreas Martin | Bernhard Friedrich Gerhard | Wilma Helene | Evelyn Irmgard Karoline Wilhelmine | Georg | Artur | Peter | Gustav Walter | Emilie Hertha Dorothea | Karl-Heinz | Hilde | Margarete | Michael Günther | Wolfgang Alfred | (und) Gerta Johanne Marie.

11:00:  Manfred Helmut | Udo | Jakob Dieter | Isolde Karoline | Alfred | Emma Elisabeth Margarethe | Ludwig | Helmut Willi | Hilde Mariechen | Karin Sitta Gertrud | Ruth | Wolfgang Heini | Siglinde | Werner | Rainer-Roland | Manfred Hermann | (und) Roland Paul.

Amen.

Herr, in deine Gewissheit hinein leben wir. In deine Hoffnung hinein sterben wir. Herr in deine Verheißung hinein treten wir durch den Tod hindurch zum Leben in, mit und vor dir. Amen.

 


 

 

 

 


 

 

20   Aber ihr habt gelernt, dass so etwas mit Christus nichts zu tun hat.

21   Ihr habt von ihm gehört und auch verstanden, was in Jesus Wirklichkeit ist;

22   dass ihr in Hinsicht auf euer früheres Leben den alten Menschen abgelegt habt. Denn der richtet sich in Verblendung und Begierden zugrunde.

23   Ihr dagegen werdet im Geist und im Denken erneuert,

24   da ihr ja den neuen Menschen angezogen habt, den Gott nach seinem Bild erschuf und der von wirklicher Gerechtigkeit und Heiligkeit bestimmt ist.

25   Als Menschen, die das Lügen abgelegt haben, müsst ihr einander die Wahrheit sagen. Wir sind doch als Glieder miteinander verbunden.

26   Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!

27   Gebt dem Teufel keinen Raum in euch!

28   Wer ein Dieb war, soll nicht mehr stehlen, sondern hart arbeiten und mit eigenen Händen seinen Lebensunterhalt verdienen, damit er Notleidenden davon abgeben kann.

29   Lasst kein hässliches Wort über eure Lippen kommen, sondern habt da, wo es nötig ist, ein gutes Wort, das weiterhilft und allen wohltut.

30   Sonst kränkt ihr den Heiligen Geist, den Gott euch als Siegel aufgeprägt hat und der euch die volle Erlösung garantiert.

31   Fort also mit aller Bitterkeit, mit Wut, Zorn und gehässigem Gerede! Schreit euch nicht gegenseitig an und verbannt jede Bosheit aus eurer Mitte.

32   Seid vielmehr umgänglich und hilfsbereit. Vergebt euch